Samstag, 21. September 2013

Das Bezirksmuseum Mariahilf lädt ein zur:



Langen Nacht der Museen 
 
Wie schon in den vergangenen Jahren beteiligen wir uns auch heuer wieder an der „Langen Nacht der Museen“. Wir finden die Idee gut, weigern uns jedoch standhaft, an diesem – einzigen Tag im Jahr – einen Eintritt zugunsten des Projektes zu kassieren. Deshalb stehen wir auch nicht im offiziellen Kalender…

Rosemarie Philomena Sebek liest aus ihrem neuesten Werk
"Er nannte mich Wardi".
Rosemarie, Wardi, Philomena – so unterschiedliche Namen nimmt die Autorin Rosemarie Sebek in ihrem ereignisreichen Leben an und verkörpert sie, bis ihr die alte Haut zu eng wird. Von der kleinen, neugierigen Rosemarie, die in der Nachkriegszeit aufwächst, entwickelt sie sich zur Wardi, der Muse und Ehefrau des Wiener Künstlers Barabbas und weiter zur Autorin Rosemarie Philomena Sebek. Mit amüsanten Bemerkungen und philosophischen Gedanken werden die Leser durch eine bewegte Lebensgeschichte geführt, in die historische Ereignisse, wie die Befreiung Österreichs, genauso eingeflochten sind wie die ganz persönlichen Erlebnisse. Die sympathische, weltoffene Art zu schreiben kann nur auf Anhieb gefallen und gespannt wartet man, welcher Name – und welcher neue Lebensabschnitt – als nächstes auf uns Leser und die wandlungsfähige Autobiographin zukommen.  

Das Programm:
Zeit: Samstag, 5. Oktober 2013, 18 – 24 Uhr 
 Lesung: 19 Uhr: Rosemarie Philomena Sebek
 Ort: Bezirksmuseum Mariahilf
 1060, Mollardgasse 8 (Mezzanin)
Buffet

 Imp.: Bezirksmuseum Mariahilf 1060 Mollardgasse 8 / Mezzanin

Dienstag, 10. September 2013

Der Wiener Parnass - Literatur am Naschmarkt


... ein Synonym für Genüssliches in mancherlei Hinsicht: Treffen mit Freunden, Trinken, Essen und Hören. Der Textstand am Naschmarkt ist eine Besonderheit im Wiener Literaturgeschehen, ein Geheimtipp für Literaturliebhaber.


Wiener Schmäh, orientalische Basar-Atmosphäre und – seit es den Textstand gibt – gute Literatur, das bietet der Naschmarkt, weshalb er neuerdings auch der „Wiener Parnass“ genannt wird.



Anfang August 2013 las dort Rosemarie Philomena Sebek aus ihrem neuesten Buch „Er nannte mich Wardi“. In diesem autobiographischen Roman erzählt die Autorin aus ihrem Leben. Es ist die Geschichte einer Frau, für die Schreiben zum Ariadnefaden wird, der auf der Suche nach der verlorenen Poesie durch ein Erinnerungslabyrinth führt, durch Erinnerungslandschaften, die viele Zuhörer/innen aus eigenem Erleben oder aus Erzählungen kennen: das Wien der Kriegs- und Nachkriegszeit, die Wiener Kunstszene in den 1960er Jahren, die Entwicklung von Umweltbewusstsein in den 1970ern und berufliche Erfolge in einer von Männern dominierten Arbeitswelt…


Gute Laune bei Freunden und Veranstaltern

Das Publikum genießt den "Wiener Parnass"


Montag, 9. September 2013

Der Parnass – die Heimstatt der Musen


Seit neuestem wird der Naschmarkt wegen seiner Literaturveranstaltungen am Textstand auch  „Wiener Parnass“ genannt. Das bekam ich anlässlich der Lesung aus meinem Buch „Er nannte mich Wardi“ zu hören. Daher begann ich nachzudenken, was es mit dem Begriff Parnass auf sich hat.

Beliebt beim Publikum, die Literaturveranstaltungen am Naschmarkt

Der Parnass ist ein sagenumwobener Gebirgszug in Griechenland. An seinem Fuß liegt Delphi, das für die Menschen der antiken Welt der Nabel der Welt und die bedeutendste Kultstätte war. Außerdem, so heißt es, seien die Höhen des Parnass die Heimstatt Apollos und der neun Musen, den Töchtern des Zeus mit Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung. Die neun Musen galten als die Schutzgöttinnen der schönen Künste, die beflügelnd auf das Erinnerungsvermögen und Gedächtnis der epischen Sänger (Dichter) einwirkten, damit Geschehenes und Wahrheiten nicht durch den Raster des Vergessens fielen. Seit jeher sind es Literaten und Dichter, durch die Wortgestalt annehmen kann, was im kollektiven Unterbewusstsein der Menschheit schlummert.

Zudem war der Parnass der Sitz von Dionysos, dem Gott der einfachen Leute, der Bauern, des Weines und des Rausches. Wenngleich Dionysos als der Widersacher von Apollo, dem Gott des Lichts, der Musik und Weissagung, galt, waren die beiden schon allein ihres gemeinsamen Wohnsitzes wegen eng miteinander verbunden. Friedrich Nietzsche verwendete das Begriffspaar „appolinisch-dionysisch“, um die den Menschen innewohnende Gegensätzlichkeit von Charakterzügen zu beschreiben.

Im übertragenen Sinn gilt der Parnass als Inbegriff der Lyrik. Im Paris gibt es das Viertel Montparnasse (Berg Parnass). Im 17. Jahrhundert soll es üblich gewesen sein, dass sich Pariser Studenten in diese damals sehr idyllische Hügellandschaft begeben haben, um Gedichte zu rezitieren. Deshalb wurde dieses Viertel nach dem Berg der Musen benannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte der Montparnasse als Pariser Zentrum des intellektuellen und künstlerischen Lebens Weltberühmtheit.

In Österreich gibt es seit etwa 25 Jahren eine Kunstzeitschrift, die ebenfalls „Parnass“ heißt, sich allerdings hauptsächlich mit bereits etablierter Kunst befasst. Die für die Allgemeinheit oft geheimen Geburtsstätten gegenwärtigen Kulturgeschehens werden kaum erwähnt.

Fazit: Der „Wiener Parnass“ hat weder etwas mit der zuvor genannten Zeitschrift zu tun noch ist er ein Berg. Er befindet sich auch auf keinem Hügel, wie das in Paris der Fall ist. Der Wiener Parnass ist ein Geheimtipp für Literaturliebhaber. Er befindet sich am Naschmarkt, auf der Überwölbung des Wienflusses. Und wir werden beobachten, wie sich die Sache mit dem Textstand weiter entwickelt.