Samstag, 17. Dezember 2016


Herbergssuche 2016


Ebenso wie heute gab es vor 2000 Jahren für Zuagraste

(Fremde) keinen Platz in normalen Herbergen und schon
gar nicht in sogenannten vornehmen Häusern. Mit derlei
Scherereien wollte sich niemand seine gute Zeit vermiesen.
Die Herbergssuche von Maria und Josef verlief genauso
erfolglos wie die Herbergssuche unzähliger Menschen,
die heutzutage in Armut, als Obdachlose oder Flüchtlinge
an die Pforten einer Wohlstandgesellschaft pochen.

Unser Wert ist nicht von äußerer Macht und von
weltlichem Besitz abhängig. Jeder Mensch ist einzigartig,
und das Wunder - vergessen wir es nicht - vollzieht sich
im Verborgenen, im Stillen, fernab lautstarken
Weltgetriebes und konsumorientierter Festlichkeiten.
Dort im Stall zu Bethlehem leuchtete es auf, das
Licht in der dunklen Weltennacht.

Wenn wir guten Willens sind, werden
wir das Licht, das in der Finsternis leuchtet, sehen.
Wir werden es in allem und in jedem sehen - auch in den
Augen jener, die, von Leid niedergedrückt, der Hilfe bedürfen.
Jedes Leid ist schmerzlicher Ausdruck des in der Materie
gefangenen Seelenlichts, das sich nach Befreiung sehnt.
Es liegt an uns, dass wir uns diesem unter dem Staub des
Vergänglichen fast erstickten Licht zuneigen und helfen,
dass es in seinem Elend nicht völlig verlöscht.

Es ist das Licht des Mitgefühls und der Nächstenliebe,
das sich durch uns in der Welt des Augenscheinlichen
manifestieren kann. Durch dieses Licht kann uns selbst,
unserem Nächsten, ja der ganzen Welt Heilung zuteil werden.