Samstag, 15. März 2014

Ein „Heil“ den Verführern


Was werden Menschen und Menschinnen – beachten Sie bitte mein Bemühen, mich ab und zu in geschlechtergerechter Sprache auszudrücken, mich im sogenannten Gendering, wie es auch heißt, zu üben – also nochmals: was wurden und werden Menschen und Menschinnen mit Versprechungen hingehalten. Menschen- und Menschinnenverführer schrecken vor nichts zurück, wenn es gilt, Massen in Bewegung zu setzten, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen und Machtgelüste zu befriedigen. Sie gaukeln Interesse am Allgemeinwohl vor, obwohl sie nur am eigenen Wohl, an Glanz und Glorie für sich selbst interessiert sind. Gott und Teufel, Himmel und Hölle müssen herhalten, um Menschenmassen in gewünschte Bahnen zu lenken.

Sie sterben nicht aus, die starken Führer, die ausgebufften Menschen- und Menschinnenverführer, ebenso wie diejenigen nicht aussterben, die sich bereitwillig verführen lassen. Glücksversprechern wurde stets zugejubelt. „Heil Cäsar“, riefen die alten Römer, und schon war die Republik abgeschafft und das Volk hatte einen Diktator am Hals. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Obwohl in unseren Schulen Geschichte unterrichtet wird, scheint es, als hätte niemand etwas daraus gelernt. Menschen und Menschinnen gehen nach wie vor den fadenscheinigsten Versprechungen geübter Verführer auf den Leim. Hören Sie, wie mitreißend es klingt, wenn der Chor „Heil, heil, heil“ ruft. Die Bereitschaft, „Heil“ zu rufen, ist ein weltweit verbreitetes Phänomen. Und ehe sie sich’s versehen, waten die Heilrufer im Blut ihrer Kinder und im Blut der Kinder ihrer vermeintlichen Feinde. 

Zitiert aus Rosemarie Philomena Sebek: Penelopes Wartezimmer. Ein Realitätsspiel.