Freitag, 17. Juni 2016

Bedingungslosigkeit

 


Wahre Bedingungslosigkeit duldet kein Schielen nach Belohnung. Bedingungslosigkeit stellt keine Fragen, schließt keinen wie immer gearteten Handel ab. Wird man von ihrem Tau benetzt, bleibt man kalt im Feuer und heiß in frostiger Kälte. Sie ist fruchtbarer Nährboden für Liebe, die um ihrer selbst willen erblüht.
Vor ihrem Licht flüchten die Schatten der Trennung, so dass Sehnsucht nicht länger zwischen Sehnendem und Ersehntem sich türmt.
Sie gleicht unerschöpflichen Quellen einer Mutterbrust, an der man geistig erstarkt, um den Wahnsinn menschlicher Liebe unbeschadet zu überstehen.
Sie ist Labsal dem Dürstenden, stillt jedes Verlangen, verbündet sich mit der Weisheit des Toren und flieht die Klugheit dieser Welt.

Reflexionen R. Ph. S.