Geht in die Einsamkeit
eures Herzens, dorthin wo ihr eins seid mit euch und mit jeder anderen
Existenz, wo ihr vereint seid mit jedem Menschen, mit jedem Tier, mit jeder
Pflanze und mit jedem Stein. Dort, im Urgrund eures Seins, erstrahlt das Licht
der Einsicht. Was immer ihr in diesem Licht betrachtet – und sei es ein
Sandkorn – es wird euch mit ehrfurchtsvollem Staunen erfüllen. Indem ihr auf
diese Weise bewusst in eurem Sein verankert seid, habt ihr Unabhängigkeit von
Äußerlichkeiten erlangt. Dann seid ihr frei von der Diktatur der Nachahmung, braucht
keine äußere Zustimmung für euer Tun und niemanden, der euch bewundert und
lobt. Es ist nicht länger notwendig, dass ihr irgendjemandem, auch keinem Teil
eurer selbst, euren Wert und eure Wichtigkeit beweist. Denn ihr erahnt das
Ausmaß von Einzigartigkeit, die euch ebenso wie jede andere Existenz auszeichnet.
Das ist der Weg in die Freiheit.
Jeder, der will, kann
ihn gehen.
Wien, 23. November 2013