Donnerstag, 28. Februar 2013

Vom inneren Feind


Der wahre Feind sitzt in einem selbst,
dort, wo das Ego mit allen Mitteln um
den Weiterbestand seiner selbstgezimmerten
Eigenständigkeit kämpft, jedoch gleichzeitig
unter Einsamkeit und dem Gefühl des
Getrenntseins leidet.
 
Kämpfe und Kriege werden erst dann der Vergangenheit
angehören, wenn ein Großteil der Menschheit zur Einsicht
gelangt, dass innere Zwiespältigkeit nicht durch äußere 
Maßnahmen bereinigt werden kann.

Rosemarie Philomena Sebek

Dienstag, 26. Februar 2013

Zufälle sind Geschenke des Schicksals


In jeder Begegnung, in jedem Ereignis, das uns widerfährt,
spiegelt sich etwas von uns. In diesen Spiegelungen können wir
viel über uns und unseren gegenwärtigen Zustand erfahren.
Leider fällt es uns schwer, das zu verstehen.
Oft betrachten wir als äußeres Geschehen, das uns wenig bis nichts angeht,
was in Wahrheit sehr wohl uns betrifft, mit uns zu tun hat.
 
Daher ist auch unsere Einstellung Zufällen gegenüber äußerst fragwürdig.
Zufälle sind Geschenke des Schicksals, die uns in den Schoß fallen,
ohne dass wir uns anstrengen müssen.
Und was tun wir? Wir können mit dem Inhalt dieser Geschenkpakete
wenig bis nichts anfangen. Wir sehen nur das äußere Geschehen und
verstehen nicht, worauf es uns aufmerksam machen will.
Folglich verhalten wir uns wie jemand, der zu Weihnachten
Geschenkpakete auspackt, das Verpackungsmaterial sorgsam aufbewahrt
und die Geschenke, also den Inhalt, wegschmeißt.

Rosemarie Philomena Sebek

Sonntag, 24. Februar 2013

Der Hund im Spiegelkabinett


Ein Hund, der übelgelaunt auf dem Rummelplatz umher streunte,
verirrte sich ins Spiegelkabinett. Dort sah er sich mit vielen
schlechtgelaunten Hunden konfrontiert, die ihm aus den Spiegeln
entgegenblickten. Mit seinem Hundeverstand konnte er jedoch den
wahren Sachverhalt nicht erkennen. Daher dachte er, die Spiegelbilder
seien echte Hunde, die ihm in der Überzahl und noch dazu böse
gegenüber standen. Also blieb dem Armen nichts anderes übrig,
als die Zähne zu fletschen und loszubellen. Wie grimmig er sich
auch aufführte, die anderen waren ihm ebenbürtig. Allmählich steigerte
sich die Situation zu einem wahren Alptraum. Unzählige Hunde kläfften
einander auf das Bösartigste an. Irgendwann wurde es dem armen Hund
zu viel, er erlag einem Herzschlag und das grausame Spiel hatte ein Ende.

Einige Tage später spazierte ein anderes Hündchen vergnügt über den
Rummelplatz. Es landete ebenfalls im Spiegelkabinett. Freundlich mit dem
Schwanz wedelnd blickte es in die Spiegel und nahm hocherfreut die vielen
netten Artgenossen zur Kenntnis. Und je mehr sich das Hündchen freute,
umso liebenwürdiger wurden all die andern. Ein herrliches Erlebnis.

Rosemarie Philomena Sebek

Samstag, 23. Februar 2013

Von kleinen Fischen


Menschenkinder gleichen kleinen Fischen,
die in einem Meer von Wahrheit, Wissen, Liebe
und unerschöpflicher Energie hin und her schwimmen,
jedoch mit ihrem Schwimmen dermaßen beschäftigt sind,
dass sie nicht wahrnehmen, wo sie sich befinden.
Auf diese Weise lässt sich erklären, 
dass sie stets nach dem suchen, was sie ohnedies umgibt. 

Rosemarie Philomena Sebek

Donnerstag, 14. Februar 2013

Erzählt einander ...


Erzählt einander wieder Geschichten,
die ihr in eurem Inneren erlauscht.
Im Erzählen können sie Gestalt annehmen.
Die Vorsilbe er verleiht dem Zählen Seele, 
ansonsten ist Zählen eine tote Sache.

Rosemarie Philomena Sebek

Vom Zählen und Erzählen


Gegenwärtig dreht sich in eurer Welt alles darum,
mess- und sichtbare Fakten zu zählen.
Das ist in der Wirtschaft, in den Wissenschaften
und in vielen anderen Bereichen der Fall.
Fast immer kommuniziert ihr miteinander, 
indem ihr euch zählbare Fakten mitteilt. 

Zählbare Fakten sind jedoch zumeist nichts anderes 
als ein reduziertes äußeres Spiegelbild
innerer Fakten, die im herkömmlichen Sinn
nicht zu zählen, vielmehr zu erzählen sind.
In Märchen, Sagen und Mythen werden 
Geschichten von einer jenseitigen oder inneren
Wirklichkeit erzählt, wodurch eure diesseitige
augenscheinliche Wirklichkeit mit all den 
 zählbaren Fakten überhaupt erst möglich ist. 
Erzählt einander wieder Geschichten,
die ihr in eurem Inneren erlauscht.
Im Erzählen können sie Gestalt annehmen.
Die Vorsilbe er verleiht dem Zählen Seele, 
andernfalls ist Zählen eine tote Sache.

Rosemarie Philomena Sebek

Samstag, 9. Februar 2013